Die Sahara ist die größte Wüste der Welt. Das Wasser versteckt sich in dieser Dürre. Es erscheint plötzlich, verschwindet wieder, verdünstet, bildet einen kleinen vorrübergehenden Tümpel in einem steinernen Tal (“Guelta”) oder infiltriert und füllt die Grundgewässer.
Während der Regenzeit im Juli und August werden die oberflächlichen Gewässer wenig benutzt denn die Menge ist jedes Jahr verschieden und dauert nie lange. Da es auf dem Saharaboden kaum Vegetation gibt, wird das Abfließen des Regenwassers nicht zurückgehalten.
Deswegen wird das Wasser sehr schnell in den Untergrund gezogen.
Also müssen die Bewohner der Wüste ihr Wasser selbst holen gehen.
Ebenso wie die Akazie ihre Wurzeln tief in den Boden eingräbt, haben es die Menschen gelernt tiefe Löcher zu bohren um zu überleben. Darum ist der Ziehbrunnen eine Haltestelle, ein unerlässlicher Durchgang, eine Zuflucht, eine Oase, ein Treffpunkt, ein Tauschort geworden.
Der Brunnen ist der Aufenthalt, eine grüne Insel im Leben der Nomaden.
Dort treffen sich die Tuareg, die von den Berbern (Nordafrika) abstammen, und auch die Peuhl.
Da wird das Feldlager für einige Tage oder für eine längere Zeit aufgebaut, aber immer ein wenig abseitsum den Zugang zum Wasser frei zu lassen. So können die Karawanen dorthin gehen, ihre Viehherden trinken lassen und dann weiter ziehen.
Für die Sesshaften ist der Brunnen auch ein Ort des Zusammentreffens. Dank der Zugtierarbeit kann man das Wasser schöpfen. Ein dressiertes Dromedar schleppt das Brunnenseil und zieht das Wasser herauf mit einem ewigen hin und zurück Gehen.
Ein Bewässerungssystem erlaubt es einigen Familien Getreide, Zwiebeln, Gemüse, Gewürze, Palmen oder Apfelsinnen anzubauen.
Der Eimer taucht immer wieder ein. Er enthält um die 40 Liter, wird umgekippt und so erscheint das Leben
Dank der Vermehrung der Brunnen haben sich in einigen Tälern echte Oasen entwickelt, wo Gärten dann immer mehr Leute ernähren können.
Auf ihrem Esel reitet eine Frau. Sie kommt um ihre Feldflaschen die auf jeder Seite des Tieres hängen mit Wasser zu füllen.Kinder mit struppigem Haar begleiten sie. Man hört wie die Menschen lachen und die Herden muhen.
Die Rolle (“takarkat”) quietscht, pfeift und ihr Lied ertönt in der Ziehbrunnenumrandung. Die Männer sprechen laut, ermutigen sich miteinander, ziehen an dem Seil. Die Erde ist feucht und klebt an den Füssen.
Um die Tränke herum sammeln sich die Tiere unordentlich. Eineaußergewöhnliche Show geht jetzt um den Brunnen los.
Jeder gebaute Brunnen erzeugtdem sesshaften und nomadischen Tuareg Volk einen unglaublichen Impuls.(Anfang 2015 habenwirschon 217 Brunnen gebaut).
Wenn Sie Lust haben das tägliche Leben der Tuareg besser kennen zu lernen, dann schauen Sie
“Nomad’s Land”an, welches das ruhige aber auch aktive Leben der Tuareg Kameltreiber vorstellt.